Pseudophilautus hypomelas - wiederentdeckt 2013
Pseudophilautus hypomelas aus Sri Lanka galt mehr als 130 Jahre lang als verschollen, bevor er 2010 wiederentdeckt wurde. Die Art wird als gefährdet eingestuft, da sie nur von einem kleinen Gebiet bekannt ist. L.J. Mendis Wickramasinghe, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons)

Wiederentdeckung des Polonnaruwa-Strauchfroschs in Indien

Eine kürzlich im Fachjournal Zootaxa veröffentlichte Studie berichtet über die Wiederentdeckung des Polonnaruwa-Strauchfroschs (Pseudophilautus regius) – etwa 700 Kilometer entfernt von seinem bisher bekannten Verbreitungsgebiet.

Der Polonnaruwa-Strauchfrosch, eigentlich in den Wäldern Sri Lankas beheimatet, wurde zwei Jahrzehnte nach seiner Erstbeschreibung im Jahr 2005 von Forschern im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh gefunden. Dieser Fund wirft nicht nur neues Licht auf die wenig erforschte Amphibien-Biodiversität in den indischen Ostghats, sondern auch auf die evolutionsgeschichtliche Bedeutung einer Landbrückenverbindung zwischen Indien und Sri Lanka während des Pleistozäns.

Einzigartiger Lebenszyklus und ökologische Bedeutung

 Polonnaruwa-Strauchfrosch: Verbreitungsgebiet in Sri Lanka
Das Verbreitungsgebiet vom Polonnaruwa-Strauchfrosch in Sri Lanka. (© IUCN Red List of Threatened Species, species assessors and the authors of the spatial data., CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)

Pseudophilautus-Frösche, einschließlich des Polonnaruwa-Strauchfroschs, gehören zur Familie der Ruderfrösche (Rhacophoridae). Diese Frösche sind direkte Entwickler, was bedeutet, dass sie das Kaulquappen-Stadium überspringen und als kleine Frösche direkt aus den Eiern schlüpfen. Dieser einzigartige Lebenszyklus unterstreicht die ökologische und evolutionäre Bedeutung dieser Amphibien.

Aktuell sind in den Ostghats 28 Amphibienarten bekannt, deutlich weniger als die 253 Arten in den Westghats und die 455 Arten in ganz Indien. Diese Diskrepanz verdeutlicht die Notwendigkeit weiterer Erkundungen und Dokumentationen der Amphibien-Diversität an der Ostküste Indiens. Bei der jetzigen Entdeckung handelt es sich um den ersten Bericht eines Ruderfroschs aus den Ostghats in 220 Jahren der Amphibienforschung in Indien.

Interessanterweise werden sowohl Sri Lanka als auch die Ostghats vom Nordostmonsun beeinflusst, im Gegensatz zu den Westghats, die hauptsächlich vom Südwestmonsun betroffen sind. Diese klimatische Ähnlichkeit könnte das Vorkommen einiger sri-lankischer Amphibienarten in den Ostghats erklären.

Während Sri Lanka 75 Pseudophilautus-Arten beherbergt, gibt es in den Westghats nur drei, die alle endemisch sind. Viele der Amphibienarten Sri Lankas sind stark gefährdet. Einige sind – vor allem zwischen 1850 und 1950 – verschollen oder bereits ausgestorben, wie zum Beispiel Pseudophilautus temporalis, Pseudophilautus maia oder Pseudophilautus adspersus. Vielleicht werden ja auch diese in Sri Lanka ausgestorbenen Arten in Zukunft in Indien wiederentdeckt.

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